das abenteuer “let’s dance” begann spätestens 1973 als das letzte der vier bandmitglieder geboren wurde. von diesem zeitpunkt an waren die vier cousins nämlich unzertrennlich. einerseits weil sie brüder waren (zur klarstellung: brüder sind josef und willi schuch, sowie hannes und jörg windbichler), andererseits weil sie alles gemeinsam unternahmen.
vor allem ferien und urlaube (besonders hervorgehoben seien der sommerurlaub in ungarn und die winterurlaube in tirol) wurden gemeinsam verbracht. zuerst noch mit den eltern, später dann sogar alleine (wobei sich heute niemand mehr so genau erinnert, wo die vier ohne ihre eltern hingefahren sind – aber das ist eine andere geschichte).
lange sommerferien wurden nur kurz von langeweile unterbrochen (“mach ma was kreatives… !”). meistens konnte etwas sehr kreatives gefunden werden. so wurde 1981 der kleinste fußballklub europas gegründet. es entstand der 1. fc austria bromberg, wobei der name aus den beiden orten, in denen die vier zuhause waren, abgeleitet wurde (brom von bromberg und berg von thernberg – brom wurde der vorzug vor thern gegeben, da sich das stadion des klubs in bromberg befand). man kann heute getrost behaupten, dass dieser klub der vorläufer der hier beschriebenen band war. das fußballspiel wurde mehrere jahre hindurch mehr (1983: 6:3 im lokalderby gegen die bromberger jugend) oder weniger (1982: 10:12 gegen die selbe auswahl) erfolgreich betrieben. schließlich war es jedoch der musikalische trieb, der alle vier beseelte und sich letztendlich durchsetzte.
mai 1986 war der eigentliche gründungsmonat von “let’s dance”. bestimmt wurde dieses datum jedoch von einem anderen wichtigen ereignis in der geschichte: willi’s firmung. zu dieser bekam er nämlich, was einer richtigen band nicht fehlen darf: ein schlagzeug. von nun an ging es bergauf. anfängliche schwierigkeiten mit der genauen instrumentierung (hannes und jörg spielten dasselbe instrument – und damit ist wirklich dasselbe und nicht das gleiche gemeint) wurden über kurz oder lang gelöst (hannes wurde an die rumba-kugeln verbannt!). schon wenige monate später besaß hannes, der als einziger der band (noch heute!) mehr als zwei instrumente spielen kann, einen bass und füllte das klaffende rhythmus-loch.
ein weiteres problem stellte der gesang dar. zu beginn war mangels einer verstärker-anlage der gesang nicht von oberster priorität. nachdem jedoch mikrofone (siehe unten) ins haus kamen, stellte sich die frage, wer denn nun leadsänger werden sollte. hannes, der als einziger wie erwähnt wirklich musikalisch begabt war, hatte seinen stimmbruch noch vor sich und war daher nur als “background-sängerin” einsetzbar. willi, der auch eine ganz gute stimme besitzt, war mit der schwierigen aufgabe der gleichzeitigen koordination von vier gliedmaßen ausreichend beschäftigt. da sepp, der auch heute noch zugibt, nicht die stimme von placido domingo oder freddy mercury zu besitzen, nur hin und wieder singen wollte, blieb die aufgabe bei jörg hängen, der sie zwar gerne annahm, jedoch nicht immer die gewünschten ergebnisse erzielte (höre dazu nr. 7).
ein immer wiederkehrendes thema stellte die monetäre situation der band dar. sie hatten natürlich kein geld für jegliche ausstattung. man musste daher immer wieder auf besondere anlässe (siehe firmung oben) oder die barmherzigkeit der eltern hoffen. hier muss unbedingt die graue eminenz hinter der band erwähnt werden. was brian epstein für die beatles war, war hans windbichler für “let’s dance”. er war der geldgeber für alle notwendigen bandutensilien (lautsprecher, verstärker, mikrofone, mikro-ständer, etc.) und unterstützte außerdem die band mit harter, aber gerechter kritik (“…ihr seids vü zu laut…”). warum er sich zu solcher samariter-tätigkeit hinreißen ließ, begründete er immer mit dem satz: “… ich versuche mir nur meine eigene jugend zu verwirklichen…”. aus heutiger sicht lässt sich ohne übertreibung sagen, dass ihm die verwirklichung der jugend von “let’s dance” zu 100% gelungen ist.
die ersten öffentlichen auftritte folgten. neben veranstaltungen in kirchen (jugendmessen, hochzeiten, etc.) war vor allem das jugendzentrum thernberg ein beliebter ort für sowohl proben (weit genug weg von jeglichen nachbarn) als auch aufführungen. im dezember 1986 kam das engagement für den ersten “gig”. die unerschrockene jugend in thernberg scheute nicht davor zurück die zu diesem zeitpunkt noch namenlose band für das alljährliche gschnas zu verpflichten. es folgten endlose proben und zusammenkünfte zur gemeinsamen musikauswahl. zu guter letzt musste auch ein name für die aufstrebende band gefunden werden. viele namen wurden erwogen (es ist jedoch ein unbestätigtes gerücht, dass sie sich weiterhin “1. fc austria bromberg” nennen wollten). hans windbichler hatte schließlich die rettende idee und schlug der band den namen “let’s dance” vor. dieser sollte nicht nur das publikum zum tanz animieren, sondern auch eine gewisse dynamik vermitteln. außerdem war damit gleichzeitig der titelsong für alle auftritte festgelegt (leider war es aus verschiedensten gründen (z. B. war die einzig vorhandene aufnahme wirklich sch….) nicht möglich diesen titel auf der vorliegenden cd zu präsentieren). der auftritt war ein voller erfolg – vor allem deshalb, weil es keinen mitschnitt gibt.
die laufbahn von “let’s dance” fand ihren vorläufigen höhepunkt (höre dazu nr. 22) in der teilnahme der band an einem wettbewerb zur komposition eines umweltliedes. trotz der bereits weit verbesserten qualität der aufnahme, konnten die jurymitglieder (eines davon war übrigens rainhard fendrich) offensichtlich nicht überzeugt werden. als trost gilt jedoch, dass die gewinnerin des bewerbes in der versenkung verschwunden ist, während “let’s dance” mit dieser cd ein deutlich sichtbares zeichen ihrer existenz setzen.
heute können wir nur dankbar sein für die beharrlichkeit der band immer wieder proben- und livemitschnitte gemacht zu haben, denn andernfalls wäre es nie möglich gewesen die vorliegenden aufnahmen einem breiten publikum zugänglich zu machen. “let’s dance” war ein meilenstein in der entwicklung des rock’n’roll in den 80iger jahren (vor allem in bromberg und thernberg) und der rest ist geschichte…