Kapitel 1: Zur Einstimmung
Wie es einmal war, das gerät leicht in Vergessenheit. Vieles, was interessant für die Nachwelt wäre, wurde nicht aufgezeichnet oder ist durch die Kriegswirren im 19. Jhdt., aber vor allem durch den 1. Weltkrieg 1914 – 1918 und noch mehr durch den 2. Weltkrieg 1939 – 1945 verloren gegangen. Umso glücklicher kann man sein, wenn man Vorfahren hatte, die über ihre Zeit, aber auch über ihre Altvorderen Notizen machten, die noch vorhanden sind.
Mein Urgroßvater, noch mehr jedoch mein Großvater haben ein, wie sie es selber nannten, „Gedenkbuch“ geschrieben, in welchem sie laufend Ereignisse aus ihrer Zeit und ihrem Leben festhielten. Sie haben dabei nicht nach öffentlichen und privaten Ereignissen getrennt – das blieb mir vorbehalten.
Daneben gibt es regelrechte Aufsätze über ihre Familiengeschichte und Ereignisse aus ihrer Zeit. Ich bin sicher, dass sie diese nach bestem Wissen und Gewissen niedergeschrieben haben und erwähne das nur, weil persönliche Irrtümer nie ganz ausgeschlossen werden können. Anderseits waren sie, zusammengerechnet, über 60 Jahre als Bürgermeister für die Gemeinde Schlatten, heute Marktgemeinde Bromberg, tätig und damit wohl „am Puls der Zeit“.
Nun gibt es über Schlatten/Bromberg inzwischen einiges, was man als örtliche Literatur bezeichnen kann, wie beispielsweise das 850-Jahr-Buch, die Broschüren über 100 Jahre Volksschule bzw. 100 Jahre Feuerwehr und 100 Jahre Raiffeisenkasse, es gibt die spannende Erzählung von Anna Handler über den „Groihof im Wandel der Zeiten“ und die Dokumentation über die „Hexe“ Afra Schickh.
Diese Aufzählung ist bei weitem nicht vollständig, erhebt auch keinen Anspruch darauf, denn auch das „alte“ Buch von Mitter über „Die Reichersberger Chorherrn in der Pittener Waldmark“ gehört ebenso dazu, wie Schimetscheks „Vergangene Zeiten“ oder Steiners Roman „Dreibuchen“ und auch Pfarrer Michael Hammer schrieb über die Entwicklungsgeschichte der Pfarren. In all diesen Werken sind Bezüge zu Bromberg hergestellt.
Auf den folgenden Seiten versuche ich, in Wort und auch in Bild Informationen anzubieten, die noch nicht bzw. nicht so bekannt oder überhaupt unbekannt sind.
Ferner habe ich in einem Anhang einige weitere interessante übersetzte „Formulare“ aus einer viel größeren vorhandenen Anzahl angefügt. Die kurrenten Originale sind selbstverständlich vorhanden.
Insoweit ich nicht aus den Aufzeichnungen meiner Vorfahren zitiere, habe ich das jeweils entsprechend angemerkt bzw. persönliche Anmerkungen ebenfalls entsprechend gekennzeichnet.
Bromberg, im Sommer 2007
Hans Windbichler
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