22. Dezember 2024

Das Online-Ahnenbuch der Familie Windbichler

Kapitel 11: Die Frauen

Ehre, wem Ehre gebührt.

Denn die Frauen erst machen den Männern den Weg frei, damit diese sich profilieren können. Das ist heute so und das war gestern sicher nicht anders.

Doch für die Frauen bleibt oft kein Platz in den Annalen. So weit ich Daten und Unterlagen habe, will ich es anders versuchen.

Naturgemäß ist von den Frauen aus frühen Ahnentagen wenig überliefert.

Von der Mutter der 1651 geborenen Gertrude ist gerade einmal der Name Maria bekannt.

Auch von Gertrude Windpichler ist lediglich das Geburtsdatum gegeben: 28.6.1651 und dass sie einen unehelichen Sohn namens Johann hatte, ferner dass sie am Grubhof lebte. Und sie, wie auch ihre Eltern, waren Zeitgenossen der Afra Schickh. (Siehe dazu Details)

Die Frau von Gertrudes Sohn hieß Anna und sie hatten mehrere Kinder.

Auch nicht wirklich mehr weiß man über die nächste Generation: Von Simons Frau Maria weiß man, dass sie am 10. 2. 1732 heiratete und zumindest drei Kinder hatte.

Von Theresia, geb. Puz, der Nächsten in der Reihe, kennt man wenigstens schon die Elternnamen: Martin und Regina Puz. Doch wo die lebten ist offen.

Die Anna Maria Langin, welche mit Peter Windbichler von 1819 bis 1830 verheiratet war, und im Weg über ihre Mutter und ihren Stiefvater J. P. Wazilek das alte Steinhaus in die Windbichler- Familie einbrachte, war zwar Analphabetin, aber offenbar doch recht tüchtig, denn sie dürfte nach (oder neben) ihrer Mutter die kleine Krämerei weitergeführt haben, die eigentlich auf ihren Vater Franz Lang zurückgeht. Kinder mit Peter W. hatte sie nicht, wohl aber einen unehelichen Sohn, dessen Vater durchaus bekannt war.

Nach ihrem Tod heiratete Peter W. binnen drei (!) Monaten, die Katharina, geb. Grabner (12. 8. 1802 – 12. 9. 1881), Tochter des Andreas Grabner, geb. 1761, gest. 2.1.1842, und dessen Frau Anna, geb. Hackl, geb. 1756, gest. 22.11.1833. Der Vater Andreas war Schmiedemeister in Oberschlatten (Hausname „Trauerschmied“). Sie hatte mit Peter W. drei Kinder und überlebte ihren Mann um rund 27 Jahre.

Der 1838 geborene Sohn Johann ehelichte die Viktoria, geb. Platzer, 4. 3. 1837, aus Tuschkau, ca 60 km südwestlich von Prag gelegen. Sie war die Tochter eines dortigen Kleinbauern und war durch fünf Jahre bei ihrem Onkel, Alois Schleuchert, Nagelfabrikant in Schlatten, als Haushälterin tätig gewesen. Mit meinem Urgroßvater hatte sie fünf Kinder. Sie muß eine gutmütige und auch gutgläubige Person gewesen sein, sonst hätte sie des Urgroßvaters finanzielle Eskapaden nicht so hingenommen. Sie starb 1907. Von ihr gibt es wenigstens schon Bilder.

 

 

 

 

 

 

Der Großvater, geb. 1866, war in erster Ehe mit der Wiener Neustädter Fleischhauerstochter Josefine Bauer verheiratet (Hochzeit 11.2.1899). Von ihr gibt es, außer ihrem Todesdatum (10. 2. 1910) und dass sie zwei Knaben tot geboren hatte, keine weiteren Informationen. Wohl aber das Hochzeitsbild dieser sehr schönen Frau.

 

 

 

 

 

 

Der Ehepakt mit Großvater liegt ebenfalls im Original vor, doch enthält er leider keinerlei persönliche Daten der Braut.

Mir ist aus Erzählungen meines Vater in Erinnerung, dass diverse Angehörige der Josefine Bauer auch lange nach deren frühen Tod immer noch die Windbichlers, und hier insbesondere die Schwester Eleonore des Großvaters, „heimsuchten“, und ihnen diese stets aus dem glaublich von ihr weitergeführten Geschäft im Althaus Nr. 115 allerlei Waren ohne Gegenleistung abgab, bis mein Vater dem ein Ende bereitete. Er sagte mir im Detail nicht wie, aber sanft ging es dabei eher nicht zu.

Großvater heiratete schon ein Jahr nach dem Tod der ersten Gattin, nämlich am 11. 2. 1911, die Karoline Grobitsch aus Thernberg. Am 30.11.1911 wurde Sohn Johann, mein Vater, geboren. Mehr Kinder hatten sie nicht. Großmutter Karoline ist am 4.10.1884 als Tochter des Karl, 2.9.1858, und der Franziska Grobitsch, geborene Zimmermann aus Litschau 27.3.1865, die am 26.2.1884 geheiratet hatten, zur Welt gekommen. (Die Eltern der Franziska G. heirateten in Litschau erst am 15.5.1866 – da konnte Klein-Franziska sicher schon ein wenig (mit)laufen).

Großmutter Karoline hat sich für das Geschäft im neuen Haus Nr. 16 auch einen Gewerbeschein besorgt und von 1924 – 1928, nach der Pensionierung ihres Mannes, offiziell noch die Post geführt. Siehe dazu Dokument von 1911.

Ich habe sie noch sehr gut in Erinnerung, denn als sie starb
(am 9. 6. 1969) war ich längst erwachsen und verheiratet und sie sah daher auch noch ihren Urenkel Jörg.

Hildegard Roggenburg, meine Mutter, die am 21. 3.1916 geboren wurde, meinen Vater am 25.6.1939 heiratete und mich am 14.4.1940 gebar, war die Tochter des Franz und der Apollonia Roggenburg.
Er war Tischlermeister, seine Frau betrieb ein Gemischt-warengeschäft.

 

 

 

 

Meine Mutter hatte einen Bruder (Franz, der sich als Nazi im Jahre 1945 zusammen mit seiner Frau erhängte) und vier Schwestern: Gisela (Tochter Erika, 1940 ), Josefine (eine Tochter, die mit 4 Jahren starb, Sohn Josef, 1936) und Theresia (Sohn Johann, 1927) sowie Maria (ledig, kinderlos).

 

 

 

 

Während der Kriegsjahre hatte sie es nicht leicht, musste sie doch das Geschäft zeitweise mehr oder weniger alleine führen. Sie meisterte das aber sehr gut.

Im Jahre 1953 (22.3.) brachte sie meinen Bruder Franz zur Welt.

 

 

 

 

Der Tod meines Vaters im Jahre 1986 stürzte sie in eine tiefe Trauer, die ihrer Krankheit (Parkinson) nicht eben förderlich war. Sie starb an und nach ihrem langen und schweren Leiden am 29.8.1998.

Meine Frau Elisabeth Buchleitner wurde am 22.5.1943 in Thernberg geboren. Eltern: Josef, Kaufmann, geb. 16.8.1898, als Sohn eines Großbauern, und Maria, geb. Koller, 8.9.1904, als eines von sieben Kindern eines Kleinhäuslers/Webers. Die Mutter war vor ihrer Heirat Pfarrersköchin. Elisabeths Geschwister: Cäcilia, geb. 1939, Maria, geb. 1942, Agnes, geb. 1945. Ein Bruder verstarb mit wenigen Jahren lange vor Elisabeths Geburt.

 

 

 

 

Elisabeth ging in Thernberg in die Volksschule, nach Erlach in die Hauptschule, dann in die dreijährige Hauswirtschaftsschule in Wr. Neustadt und entschied sich dann für den Beruf einer Sozialarbeiterin (Diplom-Jugendfürsorgerin hieß das damals), zu dem sie in der Sozialakademie in Wien ausgebildet wurde. Danach arbeitete sie in ihrem Beruf bei der BH Wr. Neustadt.

Am 30.9.1967 haben wir geheiratet. Am 23.4.1969 kam Jörg und am 23.2.1973 Johannes zur Welt.

Elisabeth hat die „Aufzucht“ der Kinder erfolgreich in ihre erfahrenen Hände genommen und für uns eine tolle Wohnung in Wien ausgesucht und adaptiert. So wie sie auch den Umbau unseres Hauses in Bromberg im Jahre 1998, unterstützt von Johannes, fast im Alleingang gemeistert hat.

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Kommentare

Ein Kommentar zu “Kapitel 11: Die Frauen”

  1. Christa am 4. März 2010

    ich bin beeindruckt von Deinem “Ahnenwerk!”
    liebe Grüße aus Inzell
    Christa

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