Um 6 Uhr früh am Donnerstag holt uns der Wecker aus dem Schlaf. Wir machen uns fertig, lassen unser für New York nicht notwendiges Gepäck im Hotel (wo wir ja nach New York wieder zurück kommen) und nehmen um 7 Uhr ein Taxi zur Union Station. Dort besorgen wir uns ein Frühstück bei Starbucks und steigen gegen 8 Uhr in den Zug, der uns über Baltimore und Philadelphia zur Penn Station in New York City bringt, wo wir gegen 11:20 ankommen.
Da unser Hotel nur ein paar Blocks entfernt ist, gehen wir mit Sack und Pack zu Fuß. Im Hotel angekommen, sind wir erstmal begeistert: das Refinery Hotel ist ein Luxus-Design-Hotel mit allem Komfort – fast schade, dass wir nur 2 Nächte da sein werden. Wir beziehen unser Zimmer, ziehen uns um, da wir gleich mit meinem Business-School-Freund Matt Dumas essen gehen werden.
Wir treffen Matt um 13:30 Uhr im Bryant Park Café. Wir hatten uns ewig nicht gesehen – zuletzt wahrscheinlich bei seinem 40igsten Geburtstag 2008 – und haben natürlich viel zu erzählen. Es ist wie immer schade, dass wir uns viel zu selten sehen, aber wenigstens haben wir es heuer geschafft.
Um 15:30 sind wir im Hotel retour und schmeißen uns in Touristen-Kluft und beginnen unsere Tour: wir gehen vom Hotel über die 5th Avenue zur Grand Central Station (sehen im Vorbeigehen das Chrysler Building), dann die Park Avenue entlang und biegen wieder Richtung 5th Avenue ab. Am Rockefeller Center machen wir kurze Pause, frequentieren den coolen Lego-Megastore und wandern dann vorbei an der St. Patrick’s Cathedral die 5th Avenue bis zum Apple Store am Central Park weiter. Im Apple Store kaufe ich für meinen Bruder Hannes ein neues iPhone. Der Store ist neben dem Apple Campus der absolute Apple-Fan-Tempel!
Als wir zurückgehen wollen, beginnt es leicht zu regnen, daher entscheiden wir uns mit der U-Bahn zum Hotel zu fahren. Nicht ganz einfach, weil wir zuerst eine Metro-Card lösen müssen. Nachdem das aber gelungen ist, geht es schnell und wir sind zurück.
Wir machen uns rasch wieder ausgehfertig, da wir für 19 Uhr einen Tisch im Steakhouse “Frankie & Johnny’s” gebucht haben – Steakhouse in New York muss schon sein und außerdem holen wir unser Hochzeitstagsessen nach, das jedes Jahr von Omi finanziert wird.
Das Abendessen ist ein echtes Erlebnis und wir geniessen nicht nur das Steak sondern auch den Service und die Atmosphäre.
Das Refinery Hotel hat am Dach eine tolle Bar, die zur Zeit zu den Top 10 Dachterrassen-Bars gehört. Bei der Ankunft haben wir schon mit den Kindern, die nur tagsüber dort sein dürfen, etwas getrunken. Nun wollen Martina und ich die Möglichkeit auskosten, die Kinder im Zimmer zu lassen und uns unter die Locals zu mischen und die Bar und deren Aussicht auf das Empire State Building zu geniessen. Als Hotelgast bekommt bevorzugten (dh schnelleren) Zutritt und so gehen Martina und ich nach dem Abendessen um 21 Uhr noch auf einen Drink in die Bar. Die Kinder bleiben im Zimmer und lesen oder spielen am Handy. Nach einer halben Stunde haben wir ausgetrunken und bekommen schon die ersten SMS (“Wann kommt ihr?”) und gehen daher ins Zimmer retour.
Freitag, 29. Juli
Auch in New York entscheiden wir uns für LPQ zum Frühstück und werden nicht enttäuscht. Danach nehmen wir einen Bus auf der 5th Avenue zum Washington Square Park – unserem Ausgangspunkt für einen Streifzug durch Lower Manhattan: Bleecker Street, Christopher Street, Greenwich Avenue bis zum neuen Whitney Museum, wo wir im “Untitled” Café einen Drink nehmen und wieder zu Kräften kommen. Wir sehen viele nette Geschäfte und kaufen auch ein tolles Bild, das wir eingerollt nach Wien mitnehmen, um es rahmen zu lassen. Am Weg kommen wir auch in einen Samsung Shop, wo man sich fotografieren kann und dann das Bild sich aus allen bisher gemachten Bildern auf einer riesigen Leinwand zusammensetzt. Es ist wenig los (ich vermeide jetzt den Seitenhieb “anders als im Apple Store”) und wir können ein paar Bilder machen und haben sehr viel Spaß (siehe dazu auch das Video).
Beim Whitney Museum beginnt auch die derzeit frequentierteste Touristen-Attraktion, der High Line Park – ein neuer Park, der auf den Schienen einer aufgelassenen Hochbahn entstand. Wir spazieren im High Line Park bis zum Chelsea Markt, wo wir eigentlich essen wollen. Doch dort ist so viel los und es finden sich eigentlich keine ansprechenden Lokale, sodass wir weiterziehen, um dann unterhalb des High Line Park ein sehr nettes Lokal, namens “The Park” finden, wo wir köstlich essen.
Wir nehmen dann die U-Bahn und fahren nach Soho, genauer gesagt zur Spring Street und flanieren via Prince Street und Broadway zur Mulberry Street und Little Italy. Ein Block ostwärts fallen wir dann nach Chinatown und fühlen uns plötzlich als ob wir wirklich in China wären. Alles ist chinesisch angeschrieben, nur wenige nicht Asiatische Gesichter sind zu sehen und die Geschäfte verkaufen die wildesten Dinge. Bei der Canal Street entscheiden wir uns dann aber, die U-Bahn zurück zum Hotel zu nehmen, denn wir haben noch einiges vor heute.
Im Hotel erfrischen wir uns und “schmeißen uns in Schale”, denn um 19:30 Uhr beginnt unser Musical: “School of Rock”. Wir essen nur ein paar Sandwiches und machen uns zu Fuß auf den Weg ins Wintergarden Theatre am Broadway zw. 50. und 51. Strasse. Am Weg dorthin kommen wir natürlich zum Time Square, der wie immer bummvoll ist, aber auch wie immer ein Erlebnis ist.
Das Musical ist eines der Highlights unserer Reise. Die Musik von Andrew Lloyd Webber, die Story nach dem Film aus 2003 mit Jack Black – wirklich gut. Wir sind alle vier sehr begeistert als wir um 22:30 wieder zu Fuß zum Hotel zurück marschieren. Am Time Square, jetzt bei Nacht, kehren wir noch im M&M Megastore und im Disney Store ein. New York ist schlicht und ergreifend die Hauptstadt der Welt. Sinatra sang nicht umsonst: “If I can make it there, I’m gonna make it anywhere” und “I want to wake up in a city that never sleeps” – alles zutreffend! Auch bei den Kindern hat New York große Begeisterung hervorgerufen.
Samstag früh müssen wir schon wieder einpacken. Aber bevor wir frühstücken und unser Gepäck abgeben, gehen wir um 8:30 Uhr zum Empire State Building, um die langen Schlangen zu vermeiden. Das funktioniert auch und wir sind um 9 Uhr auf der Aussichtsplattform und geniessen den, wenn auch etwas diesigen, Blick auf Manhattan. Danach geht’s zum Frühstück zu – erraten – LPQ. Kurz zurück ins Hotel zum Check out und zur Abgabe unseres Gepäcks.
Mit der U-Bahn fahren wir anschließen zum 9/11 Memorial. Dieses ist beeindruckender als erwartet und die Schilderungen der Katastrophe, die wir den Kindern erzählen, lassen uns das Ausmaß nochmal bewusst werden. Ich war immer ein großer Anhänger davon, dass die Türme wie sie waren wieder aufgebaut werden sollten (eine Kirche oder ein altes Gebäude würde ja nach einer Zerstörung auch wieder aufgebaut), weil diese beiden Gebäude einfach so prägend für das Stadtbild New Yorks waren (und abgesehen davon durch ihre Schlichtheit auch wirklich schön – aus meiner Sicht). Das jetzige Memorial ist aber, nachdem ich es jetzt besucht habe, die für mich sehr gut umgesetzte zweitbeste Lösung. Dem nahestehenden Freedom Tower kann ich aber noch immer nichts abgewinnen – diesen finde ich weder schön noch gelungen.
Wir schlendern dann den Broadway entlang an der Wall Street und dem Raging Bull zum Battery Park hinunter, um die Freiheitsstatue wenigstens aus der Ferne zu sehen. Zeitlich geht sich leider ein Besuch nicht aus. Die Kinder sind etwas enttäuscht, dass sie doch etwas weit weg ist, aber verstehen, dass wir nicht alles in 3 Tagen machen können.
Um ca. 14 Uhr nehmen wir die U-Bahn retour zum Hotel, holen unser Gepäck und gehen dann wieder zur Penn Station, wo wir um 16 Uhr unseren Zug nach Washington besteigen.
Nach ca. 3 Stunden und 40 Minuten kommen wir wohlbehalten in Washington an, wo es stark regnet. Wir fahren mit der Metro zum Hotel und werden kaum naß – Gott sei Dank regnet es nicht mehr allzu stark als wir von der U-Bahn-Station zum Hotel gehen müssen.
Wir beziehen unser – leider noch kleineres Zimmer – und essen ausnahmsweise im Hotel.
New York war ein echtes Erlebnis und ich bin froh, dass wir uns entschieden haben, einen Abstecher dorthin zu machen!
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