Da auch heute das Wetter nicht gerade toll ist und wir um 16 Uhr zu einer Führung der neuen Firmenzentrale der Doppelmayr AG eingeladen sind, entscheiden wir uns am Vormittag nichts zu unternehmen und erst um 12 Uhr Richtung Liechtenstein aufzubrechen.
Natürlich habe ich unsere Pässe mit. Schließlich wusste ich schon in Wien, dass wir ins Ausland fahren werden. Nur lasse ich sie im Haus liegen und komme erst eine gute halbe Stunde nach Aufbruch drauf. Wir probieren es trotzdem.
Die Spannung am Grenzübergang ist im ganzen Auto spürbar. Und als uns weder der österr. Grenzer noch der in Liechtenstein eines einzigen Blickes würdigen, sind wir dann doch etwas enttäuscht. Etwas mehr Abenteuer wäre schon toll gewesen. Aber noch haben wir ja die Ausreise. Vielleicht stranden wir ja in Liechtenstein und müssen dort als österr. Flüchtlinge bleiben…
In Vaduz suchen wir – krampfhaft – erst nach einem Restaurant (finden wir, Essen ist auch gut – Gasthaus Au oder so ähnlich) und dann nach irgendwelchen besonderen Sehenswürdigkeiten. Das ist deutlich schwieriger. Vaduz hat – sagen wir es mal positiv – wenig Charme. Die Burg Liechtenstein in Maria Enzersdorf ist beeindruckender, die Fußgängerzone auch nicht wirklich eine Reise wert und alles in allem ist es vor allem eines: teuer. Da muss mit dem Schweizer Franken zu tun haben, den man hier als Währung gewählt hat.
Naja, nach einem kurzen Spaziergang machen wir uns Richtung Österreich auf und landen – völlig unerwartet – plötzlich in der Schweiz. Man biegt in Liechtenstein einfach mal falsch ab und schon muss man über den Rhein fahren und sieht am einen Ufer die Liechtensteiner Flagge und am anderen die Schweizer und schon hat man das Land gewechselt. Das ist wahrscheinlich – neben den Steuererleichterungen – was Liechtenstein so berühmt macht: es ist wirklich klein.
Jetzt haben wir natürlich etwas mehr Spannung, denn mit Schweizer Grenzern ist sicher nicht zu spaßen. Und eine vierköpfige Familie ohne Pässe ist schnell mal angehalten.
Nach einer kurzen Fahrt auf der Autobahn (ich fahre exakt 120, denn eine Erfahrung meines Vaters vor 29 Jahren hat mich das gelehrt) biegen wir wieder rechts ab und sehen schon die Grenzgebäude.
Und wieder wird es spannend: die Schweizer schauen demonstrativ weg und im österr. Hüttel sitzt nicht mal einer. Was ist denn das für eine Grenzsicherung? Ich bin für die Schließung der Käse-Route! Hätten wir das gewusst, hätten wir massenweise Käse geschmuggelt oder Schokolade oder Uhren oder was halt sonst noch so gut und teuer ist in der Schweiz (wahrscheinlich eh alles). So haben wir nur die Löcher geschmuggelt…
Erleichtert geht es nach Wolfurt zu Doppelmayr. Wir treffen Markus Wilpernig, den Projektleiter des Bauprojektes der neuen Zentrale. Mein Bruder, Johannes, hat dieses Projekt für seinen Arbeitgeber “Alles wird gut” in den letzten 4 Jahren geleitet und heuer im Frühjahr abgeschlossen.
Markus nimmt sich viel Zeit und zeigt uns alles im Detail. Das Gebäude ist spektakulär und man möchte gleich eine Bewerbung bei Doppelmayr ausfüllen nur um in diesem Büro zu arbeiten! AWG und vor allem Johannes kann man dazu nur ganz herzlich gratulieren – ein echtes Aushängeschild. (Fotos auch als Vollbild-Version verfügbar)
Um 17:30 machen wir uns dann auf den Weg via Alberschwende, Bezau und Mellau im Bregenzerwald Richtung Damüls.
Abendessen, Mensch Ärgere Dich Nicht, Fotos posten und lesen bilden dann die Abendbeschäftigung unseres 5. Urlaubs-Tages.
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